Schultern schliessen leicht gemacht
Statt abzuketten oder offen mit Maschenstich zu verbinden, enden wir bei der Schulter offen, das heisst, ohne die Maschen abzuketten. Bei Schultern mit einer Schrägung wird in diesem Fall mit verkürzten Reihen gearbeitet. Egal, wie Ihre Schulter endet, Sie ketten die Maschen nicht ab, sondern legen sie still und beenden Rückenteil und Vorderteil mit stillgelegten Maschen. Nun das Rückenteil mit der Vorderseite nach oben (zu sich), das Vorderteil mit der Rückseite nach oben (die rechte Seite des Rückenteils und des Vorderteils liegen aufeinander). Der erste Schritt erfolgt mit einer Hilfsnadel, die circa eine Maschenweite kleiner ist als die Hauptmaschenweite, und ohne Faden. Mit der Hilfsnadel werden die Schultermaschen des Rückenteils durch die Schultermaschen des Vorderteils gezogen, bis alle Schultermaschen des Rückenteils auf der Hilfsnadel sind (die Maschen des Vorderteils liegen überzogen hinten). Nun die Maschen auf der Hilfsnadel mit einem Faden und einer Nadel in der Hauptmaschenweite normal, je nach Strickstück auch locker abketten. Mit dieser Technik erhalten Sie schöne flache Nähte, und das Muster fliesst weiter. Bitte beachten Sie: Schöne Schultern sollten mit gleichen Mustersätzen beginnen und enden.
Verteilt zunehmen (gleichmässig verteilt)
Wie man berechnet, wie gleichmässig verteilt zugenommen werden muss, erklären wir anhand von zwei Beispielen. Beispiel 1 Es müssen 48 Maschen zugenommen werden, von 144 auf 192 Maschen. Die gesamte Maschenanzahl auf der Nadel (144 Maschen) durch die Anzahl an Zunahmen, die gemacht werden sollen (48), teilen = 144/48 = 3. In diesem Beispiel wie folgt zunehmen: Nach jeder 3. Masche 1 Zunahme arbeiten, total 48 ×, bis 192 Maschen auf der Nadel sind. Beispiel 2 Es müssen 30 Maschen zugenommen werden von 75 auf 105. Die gesamte Maschenanzahl auf der Nadel (75 Maschen) durch die Anzahl an Zunahmen, die gemacht werden sollen (30) teilen = 75/30 = 2,5. In diesem Beispiel wie folgt zunehmen: abwech-selnd nach jeder 2. und 3. Masche 1 Umschlag arbeiten, total 15 × im Wechsel = 30 Zunahmen. Wichtig ist, dass am Ende die 105 Maschen auf der Nadel sind. Die Zunahmen mit einem Umschlag arbeiten und diesen in der nächsten Reihe rechts verschränkt stricken, um Löcher zu vermeiden.
Nähte schliessen leicht gemacht
Diszipliniert schliessen wir in der Regel fast alle Nähte von Hand im Matratzenstich. Doch bei linken Maschen machen wir manchmal eine Ausnahme. Damit die Nähte schön werden, fassen wir nicht jede Randmasche, sondern greifen jedes Linksglied auf. Das ist aber aufwendig, denn wir leisten eigentlich doppelte Arbeit. Darum habe ich mich gefragt, wie es ein-facher geht und doch schön wird, sodass unsere Strickarbeit nicht unfertig liegen bleibt. Mit der Nähmaschine. Wir stellen sie auf Zickzack ein mit einer Länge von circa 1½ und einer Breite von circa ½.Die Naht nähen wir circa ½ cm tief, das heisst Nadelposition ganz rechts und Füsschen bündig mit der Naht (je nach Maschine unterschiedlich). Und warum Zickzack und nicht Steppnaht? Da wir Strickware vernähen – und diese muss dehnbar bleiben, auch in der Naht. Bitte eine Probe mit der Nähmaschine machen, bevor Sie ans Hauptstück gehen, damit Sie feinjustieren können.